Wie verläuft unser Entwicklungsprozess?

Anfang dieses Jahres haben wir dargelegt, dass wir den Abschluss der ATEX-Zertifizierung durch die benannte Stelle für eines unserer Produkte erwarten. Wir freuen uns also sehr über die Nachricht, dass die Zertifizierung bewilligt worden ist und wir uns jetzt vollständig auf die Produktion konzentrieren können. Die Zulassung setzt einen Schlussstrich unter einen anderthalb Jahre dauernden Entwicklungsprozess.

Vor etwa 18 Monaten kam ein Kunde zu uns mit der Bitte, eine explosionssichere, tragbare LED-Leuchte in Leichtbauweise zu entwickeln, die den ganzen Tag über betrieben und in der Nacht aufgeladen werden konnte. Sie können uns glauben, wenn wir sagen, dass dies eine echte Herausforderung war, aber “rebellisch” wie wir nun mal sind, lieben wir solche tollen Herausforderungen.

Eine Beurteilung innerhalb von 40 Stunden - ist das möglich?

Wenn ein Kunde mit einer solchen Frage an uns herantritt, geben wir uns selbst 40 Geschäftsstunden Zeit, um herauszufinden, ob die Sache möglich ist oder nicht. In diesen 40 Stunden sehen wir uns die Spezifikationen an, erstellen einen ersten Entwurf und überprüfen dabei, ob dieser den von der benannten Stelle angegebenen Explosionssicherheitsnormen entspricht. Wir haben natürlich nicht alle Normen im Kopf - es handelt sich nämlich um ein Dokument mit 5000 Seiten -, aber dank unserer Erfahrung können wir festlegen, was möglich ist. Nach diesen 40 Stunden erhält der Kunde von uns eine Einschätzung: ist die Sache machbar und was werden Entwicklung und Produktion kosten? Es liegt dann am Kunden, ob wir weiter machen können.

Im genannten Fall sahen die Berechnungen gut für den Kunden aus, so dass wir mit der vollständigen Entwicklung der LED-Leuchte und dem Bau eines Prototyps fortfahren konnten. Dieser Prozess nahm mehrere Monate in Anspruch, da nicht nur ein mechanischer Entwurf vorgelegt werden muss, sondern auch die meisten elektronischen Komponenten von Grund auf entwickelt werden müssen. Wenn wir mit der Funktion eines Prototyps zufrieden und wir davon überzeugt sind, dass dieser den Zertifizierungsbedingungen entsprechen wird, übermitteln wir den Entwurf an die benannte Stelle.

Jetzt liegt es nicht mehr in unserer Hand

Danach beginnt das Warten. Für eine Produktzertifizierungsprüfung benötigt die benannte Stelle nicht nur den Prototypen selbst, natürlich, sondern auch eine Unmenge an Unterlagen bezüglich der Funktion der einzelnen Teile, der Absicherung der elektrischen Systeme usw. Da jedes neue Produkt auf der Grundlage standardisierter Richtlinien getestet wird, kann es vorkommen, dass sich die benannte Stelle zwecks weiterer Erläuterungen zu bestimmten Teilen wieder an uns wendet. Darüber hinaus haben wir jedoch keinen weiteren Einfluss auf die Beurteilung des Antrags. Es liegt nun nicht mehr in unserer Hand, ganz einfach.

Das heißt jedoch nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen würden. Wenn wir das Produkt einsenden, sind wir in einem gewissen Maße davon überzeugt, dass es dank unserer Erfahrung die Zulassung erhalten wird. In dem Zeitraum, in dem wir auf die Entscheidung der benannten Stelle warten, treffen wir bereits Vorbereitungen für die zukünftige Produktion. Wir stellen bereits die entsprechenden Fertigungswerkzeuge und Maschinen auf.

Gewiss ein Risiko, da es bereits Investitionen unsererseits erfordert. Das macht uns aber auch als Unternehmer aus; manchmal muss man eben Risiken eingehen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht allerdings darin, dass wir nach Eingang der Zertifizierung sofort mit der Produktion starten können. Es ist unsere Methode, die Markteinführungszeit relativ kurz zu halten. Dabei gewinnen doch alle Parteien, oder?